Die Route von Genf, im äußersten Westen der Schweiz, bis in die Hauptstadt Bern verläuft größtenteils entlang des Nordufers des Genfer Sees. Von der bedeutenden Diplomatenstadt geht es entlang des Sees nach Lausanne, der Hauptstadt des Kantons Waadt. Von dort geht es weiter durch die Weinberge des Lavaux, wobei man sich vom See entfernt. Anschließend führt die Strecke Richtung Norden in die mittelalterliche Stadt Freiburg im gleichnamigen Kanton bis in die schöne Hauptstadt Bern mit ihrem mittelalterlichen Charme.
TAG 1: GENF - LAUSANNE
Wir wachen im kosmopolitischen Genf auf, der nach Zürich zweitgrößten Stadt der Schweiz, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, die am Ufer des Genfer Sees liegt.
Wir beginnen mit der Vieille Ville, dem ältesten Teil der Stadt, der auf einem Hügel am linken Ufer des Sees liegt. Auf den mittelalterlichen Place du Borg-de-Four im Zentrum mit seinem Brunnen aus dem 18. Jahrhundert und zahlreichen Restaurants und Cafés, blickt das Rathaus, in dem 1864 der Genfer Vertrag unterzeichnet wurde. Weitere Schätze der Altstadt sind das Maison Tavel, eines der ältesten Gebäude Genfs, und die Kathedrale St-Pierre, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde und eine prächtige Innenausstattung mit bunten Glasfenstern aufweist.
Den restliche Vormittag verbringen wir mit Shopping, denn Genf bietet eine umfangreiche Auswahl an Geschäften mit Kleidung, Uhren, Souvenirs, Käse und Schokolade.
Zum Mittagessen probieren wir eine der lokalen Spezialitäten, den Barsch. Dieser Süßwasserfisch ist ein Symbol der Genfer Kochkunst und wird nach Art der “meunière” serviert, mit Mehl bestäubt und in Butter gebräunt.
Nachdem wir das Auto an der interoperablen Ladestation der Be Charge-App an der Rte du Pont Butin aufgeladen haben, verlassen wir die Stadt und fahren nach Lausanne. Schnell lassen wir den Kanton Genf hinter uns und fahren in den Kanton Waadt, eine der größten Regionen der Schweiz. Das Gebiet des Kantons, das an den Genfersee grenzt, ist das flachste der Region.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir das schöne Lausanne, eine der grünsten Städte Europas.
Den Nachmittag widmen wir der Besichtigung der mittelalterlichen Altstadt, die von der gotischen Kathedrale dominiert wird: Enge, steile Gassen prägen das Viertel mit Museen, Kunstgalerien und Theatern.
Der Place de la Palud ist das Herz der Altstadt, eingerahmt von architektonisch bedeutenden Gebäuden wie dem Rathaus aus dem 18. Jahrhundert, das heute das Rathaus beherbergt.
Zum Abendessen lassen wir uns ein typisches Lausanner Gericht munden: „Papet Vadois“, ein Gericht aus Lauch und Kartoffeln mit kräftigem Geschmack, zu dem „Saucisson Vadois“ serviert wird, eine Schweinewurst mit einer Mischung aus Kohl und Gewürzen, eine lokale Spezialität, die es schon seit dem Jahr 789 gibt.
TAG 2: LAUSANNE - FREIBURG
Ein Spaziergang am Seeufer und ein herzhaftes Frühstück sind der ideale Start in den Morgen, der uns zu einem Besuch in Mudac führt, dem berühmten Museum für zeitgenössische angewandte Kunst, in dem Textil- und Glaskunst, Illustrationen, Design, Grafik, Architektur, Mode und Keramik präsentiert wird. Mit seinen Sammlungen und Wechselausstellungen ist das Mudac einer der interessantesten kulturellen Pole der Schweiz, ein Ort des Austauschs und der Begegnung zwischen den verschiedenen Kunstsparten des Designs, der angewandten und der zeitgenössischen Kunst.
Nachdem wir im Mudac diese vielfältigen Kunstwerke bewundert haben, ist es nun Zeit für eine kulinarische Pause. Dieses Mal ist das berühmte Schweizer Käsefondue der Star auf unserem Mittagstisch: Zubereitet mit Vacherin-Käse und Gruyère, wird es uns im „Caquelon“, dem typischen Topf für die Zubereitung des Fondues, serviert und wir essen es mit Brot, Gurken, Kartoffeln und einem Glas Wein aus dem nahen Lavaux.
Wir verlassen Lausanne und kommen auf dem Weg nach Freiburg als erstes durch das Weinbaugebiet von Lavaux. Charakteristisch für das Lavaux sind die terrassenförmig angelegten Weinberge mit Blick auf den Genfersee, wo die Reben für den Chasselas-Wein angebaut werden.
In einer guten Stunde legen wir die etwas mehr als 75 Kilometer zwischen Lausanne und Freiburg im gleichnamigen Kanton zurück, der sich zwischen Waadt und Bern erstreckt.
Die mittelalterliche Atmosphäre des schönen Fribourg, einer zweisprachigen deutsch-französischen Stadt in der Schweiz, beeindruckt uns. Wir bummeln entspannt durch die Altstadt, überqueren Brücken, von denen aus man einen bezaubernden Blick hat, und bestaunen Brunnen, Kirchen und historischen Gebäuden. Das Glanzstück des Zentrums ist die Kathedrale Saint-Nicolas de Myre aus dem 13. Jahrhundert mit ihrem prächtigen Portal, das das Jüngste Gericht darstellt, den schönen Glasfenstern und der 74 Meter hohen Turmspitze. Kunst, Kultur, aber auch ein wenig Shopping in den kleinen Boutiquen und Antiquitätenläden, die sich mit den Museen und Cafés mischen, sind unser Programm für den Nachmittag.
Zum Abendessen probieren wir eines der deftigen traditionellen Gerichte: Älplermagronen, ein Gericht aus gebackenen Makkaroni mit Gruyere-Käse, Kartoffeln, Sahne und Zwiebeln, das traditionsgemäß von einem Apfelmus begleitet wird.
TAG 3: FREIBURG - BERN
Es sind die mittelalterlichen Ansichten des alten Freiburgs, die uns auf der letzten Etappe unserer Tour durch die Schweiz einen guten Morgen wünschen. Wir machen uns auf den Weg in die Hauptstadt. In etwas mehr als einer halben Stunde sind wir in Bern. Obwohl die Ursprünge der Stadt bereits auf das 12. Jahrhundert zurückgehen, ist Bern eine der am besten erhaltenen Städte in Europa.
Ohne uns eine genaue Richtung vorzugeben, lassen wir uns von der Neugier und dem Wunsch treiben, das alte Zentrum der Schweizer Hauptstadt mit seinen Backsteinfassaden, Sandsteinbauten, schönen Brunnen mit Renaissance-Skulpturen, alten Türmen und malerischen Arkaden zu entdecken. Die Aare und die vielen Brücken, die die Halbinsel, auf der die Altstadt liegt, mit den heutigen Stadtteilen verbinden, bieten malerische Ausblicke. Zu den architektonischen Höhepunkten des Zentrums gehören die gotische Kathedrale von Bern, die dem Heiligen Vinzenz von Saragossa geweiht ist. Sie erhebt sich hoch über die Dächer der Altstadt und von Glockenturm aus hat man einen außergewöhnlichen Blick auf die Stadt. Ebenso ein Wahrzeichen der Stadt ist der 54 Meter hohe Uhrenturm aus dem Jahr 1200, der früher als Wachturm, Gefängnis und Gedenkstätte diente.
Zum Mittagessen steht die reichhaltige „Berner Platte“ auf dem Speiseplan, eine Spezialität der Schweizer Hauptstadt, mit Speck, Schinken, Schweinshaxen, Rippchen, Mark mit Sauerkraut, Kartoffeln und Bohnen besteht: ein historisches Gericht, das zur Feier des Sieges der Berner über die Franzosen am 5. März 1798 kreiert wurde.
Den Nachmittag in Bern widmen wir dem Kunstmuseum. Das Kunstmuseum ist eine weltberühmte Institution, die nicht weniger als 50.000 Werke bedeutender schweizerischer und europäischer Künstler aus mehr als acht Jahrhunderten beherbergt und ein Muss für jeden Kunstliebhaber ist, der die Hauptstadt besucht. Eine spannende Kunsttour mit Werken von Dali, Van Gogh, Picasso, Beato Angelico, Duccio da Buoninsegna, Cézanne und Manet, um nur einige zu nennen.
Am späten Nachmittag sind wir noch immer in der reizvollen Altstadt unterwegs, die sich mit ihren malerischen Aussichten und sechs Kilometern Arkaden von ihrer schönsten Seite zeigt. Auch in punkto Shopping haben wir die Qual der Wahl: Es gibt eine reiche Auswahl an Geschäften für Kunsthandwerk, Antiquitäten, Uhren und Schmuck, dazu gesellen sich zahlreiche Cafés und Konditoreien, wo wir auch ausgezeichnete Schokolade probieren und kaufen.
Zum Abendessen gönnen wir uns einen guten Teller Spätzle, die unregelmäßig geformten Klößchen aus Weizenmehl, Eiern und Wasser, die ursprünglich aus Süddeutschland stammen, aber auch in der Schweiz weit verbreitet sind, ein herzhafter und schmackhafter Abschluss eines Urlaubs in der Westschweiz.
Artikel verfasst von Luca Sartori