Während unserer elektrischen Reisen in Italien lieben wir es, mehr über die Beinamen der von uns besuchten Städte und Orte zu erfahren. Ein guter Ansatz, direkt in die neue Stadt einzutauchen und jede noch so versteckte Ecke zu erforschen.
Mailand hat zum Beispiel den Beinamen Città Meneghina (Meneghino ist eine typische Mailänder Figur), Rom ist die ewige Stadt, Venedig ist auch als Serenissima bekannt und Genua trägt die Bezeichnung „La Superba“ (die Stolze).
In Bologna lieben sie schon seit jeher, zu übertreiben. Es ist die einzige Stadt in Italien, die gleich drei Beinamen hat: „La dotta, la rossa e la grassa“ – übersetzt heißt das: Die Gelehrte, die Rote und die Fette. Im Artikel erfahrt ihr, warum die Stadt diese Beinamen trägt.
Bologna hat 2020 eine Vereinbarung mit Be Charge für die Installation von 108 Ladesäulen im gesamten Großstadtgebiet in den nächsten 5 Jahren getroffen. Derzeit werden einige Ladesäulen gerade in Betrieb genommen. Man kann zwischen Quick Charge mit einer Ladeleistung bis zu 22 kW und Fast Charge mit einer Leistung bis zu 250 kW wählen.
In Bologna darf man mit einem E-Auto gratis im Bereich der „blauen Linien“ (sonst gebührenpflichtig) parken. Wenn ihr einen Trip nach Bologna plant, so fordert rechtzeitig die Genehmigung für die Zufahrt von ZTL-Zonen (verkehrsbeschränkte Zonen) an, um lautlos in das „rot-blaue“ Herz der Stadt fahren zu können.
Wir wählen die dem Zentrum nächstgelegene Ladesäule Be Charge, um unser Auto zu laden. Wir befinden uns in der Via Calori 3, nur wenige Schritte vom Sportstadion Paladozza, dem historischen Sitz der Basketballmannschaft Fortitudo. Mit einem Spaziergang von ca. 15 Minuten gehen wir unter den Arkaden von Via San Felice, dann von Via Ugo Bassi entlang und gelangen zur Piazza Maggiore, dem größten Platz der Stadt.
Nachdem wir den Neptunbrunnen hinter uns gelassen haben, stehen wir vor dem Wahrzeichen der Stadt, den beiden Türmen Garisenda und Degli Asinelli. Auf dem Platz gibt es eine magische Laterne, die mit der berühmten, aber leider falschen Legende der „Laterne der Kinder“ verbunden ist. Diese Jugendstillaterne neben dem Palazzo Re Enzo wurde 2012 restauriert und damals wurde die Idee geboren, sie jedes Mal blinken zu lassen, wenn ein Kind in der Stadt geboren wird. Ein kleines „Lebenszeichen“.
Man dachte damals daran, die Laterne mit dem Spital Sant’Orsola e Maggiore von Bologna zu verbinden und bei jeder Geburt durch eine kleine Taste die Lampe am Platz einzuschalten. Die Idee wurde aber nie umgesetzt. Warum der Beiname La Rossa? Steigt dazu auf den Eselsturm. Oder ihr nehmt euch die Zeit für eine kleine Wanderung unter den berühmten Arkaden von San Luca. Es ist die längste Arkade der Welt!
Sie ist 3796 m lang und dort könnt ihr alle Nuancen von Rot der Hausfassaden bewundern. Ausgehend vom Arco del Meloncello steigt man 489 Stufen hinauf, die sich unter 666 Arkaden befinden. Also auch eine gute Idee bei Regen. Oben angelangt genießt man eine wunderbare Aussicht vom Park mit der Kirche Madonna di San Luca über die ganze Stadt. Die perfekte Vereinigung von Natur, Architektur und Geschichte. Ihr werdet von den warmen Farben, die von Purpurrot bis Gelb reichen, fasziniert sein. Es gibt 350 Farbvarianten, die ganz typisch für die Häuser in Bologna sind.
Diese Besonderheit rührt auch von den „Bologneser Ziegeln“ her, die für den Bau der mittelalterlichen Türme und Paläste verwendet wurden. Warum „die Gelehrte“? Der Name der Hauptstadt der Region Emilia Romagna leitet sich vom Lateinischen „Bononia“ ab und war schon immer eine Stadt voller Geschichte und Kultur. Nicht umsonst steht hier eine der ältesten Universitäten der Welt (gegründet im Jahr 1088)!
Bologna ist ein Geflecht aus Beziehungen, das sich aus der Herzlichkeit seiner Bewohner, den Gängen unter den Arkaden und den zahlreichen typischen Lokalen ergibt und ein echtes energetisches Netz bildet. Habt ihr jemals sieben Kirchen in einer gesehen. Im Zentrum geht zur Piazza Santo Stefano, um sie zu entdecken. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr auch den Gregorianischen Chören lauschen.
Auf der offiziellen Website der Stadt Bologna Welcome könnt ihr die City-Card für € 25 kaufen und erhaltet ihr damit nicht nur bevorzugten Zutritt zu vielen Sehenswürdigkeiten, sondern spart auch mehr als € 50, wenn ihr euch das volle Kulturprogramm von Bologna gönnen möchtet.
Universitätsstadt, das bedeutet immer auch gute Lokale ohne großes Tamtam, die von den unterschiedlichsten Leuten frequentiert werden. Das Zentrum des Universitätslebens findet sich in Via Zamboni. Im Palazzo Poggi, bei Hausnummer 35, befindet sich die 1756 eröffnete Universitätsbibliothek. Es gibt kostenlose Führungen, allerdings muss man sich dafür anmelden. Ein Wochenende pro Monat ist auch der Besuch des Museums Marsili und der Aula Magna möglich.
Genießen Sie das Essen von Bologna
Für einen echten Bolognesen ist gutes Essen eine Grundsatzfrage. Wir sagen euch, warum Bologna „die Fette“ genannt wird.
Schon zum Frühstück werden Pinza oder Ravioli aus Mürbteig serviert, die mit Traubenmarmelade und Pinienkernen gefüllt sind. Wir empfehlen die Bäckerei Atti im Zentrum, um euch diese Leckereien zu holen. Dazu gehört natürlich ein Espresso, entweder in der Bar Aroma oder Terzi, wo ihr bestens bedient werdet!
Zu Mittag oder am Abend stehen Tortellini, Balanzoni (gefüllte Nudeln) oder Tagliatelle mit Fleischsauce auf dem Menü. Und natürlich darf das legendäre „Panino con Mortadella“ nicht fehlen!
Wir geben euch ein paar Tipps, wo ihr gut essen könnt:
Das beste Croissant aus Brotteig und Rundbrötchen (Rosetta) mit Mortadella oder der typischen Crescenta, einer Focaccia mit Speckwürfeln, gibt es bei: Da Pigro la Mortadelleria in der Via de’ Pignattari, 1b, Bologna. Um das Ganze besser verdaulich zu machen, empfiehlt Luca dazu ein kühles Glas Wein der Sorte Pignoletto von den Bologneser Hügeln.
Beste Tagliatelle, die mit dem Nudelholz ausgerollt werden: Trattoria Annamaria, Via delle Belle Arti 17, 40124 Bologna. Ein Ort aus vergangenen Zeiten, an dem es unendliche Kilometer von Pasta in der offen einsehbaren Küche zusammen mit den zärtlichen Gesten der Oma gibt. „Spaghetti alla Bolognese“ existieren nicht! Also am besten, nicht danach fragen!
Das beste Bologneser Schnitzel: Osteria Bottega in Via Santa Caterina 5q, Bologna. Ein magischer Ort, an dem der Wirt nicht nur vorzügliche Speisen serviert, sondern auch die Geschichte und den Ursprung der Gerichte erzählt.
Beste Aufschnitt- und Käseplatte: Enoteca Zampa, Via Andrea Costa 127/a, Bologna. Hier erlebt man geradezu auf mystische Weise den Duft von getoastetem Brot. In Bologna darf die gemischte Platte nicht fehlen!
Beste Craft-Biere und Naturweine: Im Ortica in Via Mascarella 26/b. Wenn ihr Craft-Biere und Naturweine (nicht nur aus der Umgebung) liebt, seid ihr hier richtig! Jeden Abend kann man Neues entdecken.
Um euch ein kulinarisches Erlebnis zu bieten, das einmalig authentisch ist und dem saisonalen Angebot an landwirtschaftlichen Produkten folgt, machen wir eine Fahrt mit unserem Elektroauto außerhalb der Stadtmauern. Nicht nur in Bologna kann man ausgezeichnet essen, auch in der Umgebung macht man immer wieder lohnende Entdeckungen in einfachen, aber unnachahmlichen Lokalen.
Nach nur 15 Minuten erreichen wir die Ortschaft Medicina in der Ebene östlich von Bologna und entdecken die Osteria di Medicina, ein rustikales Lokal mit mittelalterlichem Flair. Dieses Lokal ist ein beliebter Treffpunkt, an dem man gut trinken und essen kann. Man kann sich hier auch mit einem sehr großzügigen Aperitif stärken.
Die besondere Stadt Medicina
In Medicina gibt es ganze 6 Ladesäulen im historischen Zentrum. Dank der Interoperabilität von Be Charge laden wir unser Auto, während wir uns ein ausgedehntes Mittagessen und einen Spaziergang in dieser heiteren Stadt mit ländlicher Tradition gönnen.
In diesem Teil der Region ist die Zwiebel das bedeutendste Produkt: Es gibt sie gelb, weiß oder rot und ist seit 2004 vom Zwiebel-Konsortium von Medicina geschützt. Eine uralte Legende besagt, dass der Name der Stadt von der wundersamen Heilung Kaisers Friedrich I von Schwaben, besser bekannt als Barbarossa, herrührt, der hier nach einer Krankheit wieder gesund wurde, nachdem er eine Suppe gegessen hatte, in die ungewollt eine Schlange gefallen war.
Als Dank dafür ließ er diesen Ort Medicina taufen, „Ort, an dem geheilt und Kranke versorgt werden“ und billigte dem Ort Rechte und Privilegien gegenüber Bologna zu. In der Osteria von Medicina haben wir eine ausgezeichnete Friggione, eine typische Beilage aus Zwiebeln und Tomaten, und grüne Tagliatelle mit Brennnesseln und dem Ragout von Nonna Lole, das 7 Stunden köcheln muss. Die Spezialität des Hauses.
Unvergleichliche Qualität und unschlagbare Preise. Wir lernten auch den Kock Alessio kennen, der ein Star auf Tiktok ist. Dieser sympathische Mensch versteht sein Handwerk. Unsere Note: eine glatte Eins! Jetzt können wir auch unser Auto von der Ladestation trennen und die Stadt hinter uns lassen, um ins Grüne zu fahren. Stellt am Navi Grizzana Morandi ein, ca. 40 km von Bologna, und plant einige Stunden zur Besichtigung des burgartigen Schlosses Rocchetta Mattei ein, ein wahres Juwel, das man nicht verpassen sollte!
Ein Rundgang durch den Sasso Marconi
Wenn Sie schnell zu Mittag gegessen haben und Ihre Autobatterie nicht mehr ausreichend geladen ist, sollten Sie in Sasso Marconi anhalten. In der Via dell’Annunziata Nr. 2 (Stadtteil Fontana) können Sie an der Schnellladestation Be Charge laden. Neben 2 CCS-Steckdosen gibt es auch eine Typ-2-Steckdose. Alles kann ganz einfach über die App oder direkt an der Ladesäule mit einer RFID-Karte aktiviert werden, indem Sie einfach auf den Bildschirm tippen, um den Ladevorgang zu starten und zu beenden.
Die Rocchetta Mattei ist ein historisches Gebäude, das dem Grafen Cesare Mattei gehört. Er wurde 1809 geboren, erfand die Elektrohomöopathie und war ein Ästhet mit einer großen Leidenschaft für Kunst und Design. Das Gebäude ist ein Schloss, das mehrere Baustile miteinander verbindet. Es ist ein originelles Beispiel für Architektur, das die grünen Hügel des Apennin beherrscht.
Unsere Führung wurde von Alessandra geleitet, die ursprünglich aus der Emilia Romagna stammt und ebenfalls Kunstliebhaberin ist. Sie ist eine Unterstützerin der Gemeinschaft für erneuerbare Energien in ihrer Heimatstadt Sasso Marconi, einer der ersten in der Emilia. Sie gab uns eine Führung voller Energie, Informationen und Anekdoten über das Leben des Grafen in seinem Schloss.
Jeder Raum in dieser ursprünglichen Residenz wurde für einen ganz bestimmten Zweck konzipiert und gestaltet. So wurde zum Beispiel der 90er-Saal so gestaltet, dass er eine Festtafel für 89 Neunzigjährige aufnehmen konnte. Dies geschah in Erwartung des 90. Geburtstags des Grafen. Leider konnte Cesare Mattei diesen Geburtstag nie feiern.
Zu den bemerkenswerten Bereichen des Schlosses gehören eine Kapelle, die von der Moschee-Kathedrale von Córdoba inspiriert wurde, und der Löwenhof, in dem der Graf die Miniaturversion des Alhambra-Palastes in Granada nachbilden wollte.
Es gibt auch eine besondere Treppe, auf der man das Gefühl hat, hinaufzusteigen, wenn man die Treppe hinuntergeht. Die Rocchetta Mattei ist wie ein Rummelplatz! Man kann die Burg nur nach vorheriger Anmeldung besichtigen, und die Plätze sind schnell vergeben, also buchen Sie Ihre Führung rechtzeitig unter https://www.rocchetta-mattei.it/
Wir setzen unser elektrisches Abenteuer fort, indem wir uns wieder ins Auto setzen und allein auf schönen und ruhigen Straßen fahren, eingetaucht in die Natur des Apennins, die reich an Düften und Farben ist. Nur noch wenige Kilometer trennen uns von der Grenze zur Provinz Modena.
In nur 20 Minuten erreichen Sie das Gebiet von Montese und können dort einen schönen Spaziergang machen. Bereiten Sie sich gut vor, planen Sie Ihre Route und begeben Sie sich auf einige der Wege der historischen Gotischen Linie.
Montese ist eine kleine Stadt tief in den Modeneser Hügeln. Die Gegend ist reich an Wäldern und Weiden, die das Vieh der Gegend ernähren. Die von ihnen produzierte Milch wird zu Montese Parmigiano Reggiano verarbeitet. Die Stadt liegt am Fuße einer riesigen Festung aus dem 13. Jahrhundert mit doppelter Umfassungsmauer und einem zinnenbewehrten Turm.
Die berühmte Gotische Linie
Die Gotenstellung war eine Trennlinie, die in der Endphase des Zweiten Weltkriegs angelegt wurde. Sie reichte von der Küste bei Massa Carrara und La Spezia bis zur Adriaküste und überquerte die Apuanischen Alpen, die Garfagnana, den Apennin von Modena, den Apennin von Bologna, das obere Arnotal und das obere Tibertal und zwischen Pesaro und Rimini endete.
Diese Stellung wurde von der deutschen Armee angelegt, nachdem sie sich nach der Befreiung von Rom und Florenz durch die Alliierten aus Süd- und Mittelitalien zurückziehen musste. Die Linie verlief über eine Länge von mehr als 300 km und schnitt Italien in zwei Teile. Auf diesen Wegen kann man wichtige Zeugnisse unserer Geschichte direkt an den Orten und Stellen entdecken, an denen die Menschen damals gekämpft haben.
Ausgangspunkt ist die Festung von Montese mit Besuch des historischen Museums. Dann folgt ein kurzer Rundgang im Ort und in der Via Vereta beginnt der Wanderweg CAI 444, der nach Monteforte und zum Ortsteil Iola führt. Dort solltet ihr die Kirche Santa Maria Maddalena und das Museum von Iola besuchen, das der Gotenstellung gewidmet ist. Ein Rundwanderweg mit einer Länge von 9 km, der mitten durch die Natur führt.
Um uns nach dem Trekking wieder mit Energie zu versorgen, machen wir an einem besonderen Ort Halt: La Vecchia Scuola Montalto. Ein Ort, an dem es nach Brot und Hefegebäck duftet. In dieser berühmten „Hefebackstube“ kommen wir in den Genuss von Leidenschaft, großzügiger Professionalität und die Wahl von unverfälschten Rohmaterialien aus der Umgebung. Der knusprige Teig der Pizza ist die richtige Belohnung nach der Anstrengung, dazu natürlich ein lokales Craft-Bier. Probiert es doch einfach aus!
Wir hoffen, euch hat unser Ausflug zum Apennin gefallen, ein sehr dynamisches Gebiet, das sich wie die gesamte Welt im Wandel befindet. Eine Reise in eine Region, in der Elektromobilität auf dem Vormarsch ist, auch dank Be Charge.
Dieser kleine Vorgeschmack auf geschichtsträchtige Hügel und historische Kanäle, bezaubernde Wanderungen, städtische Parks, jahrhundertealte Bäume und rauschende Wasserfälle, Festungen, Schlösser und Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint: Es gibt so viele Facetten, die durch ein immer dichter werdendes Netz von Ladesäulen miteinander verbunden werden.
Wie schon der bekannte Journalist Raspelli sagte: „Kommt in die Emilia Romagna nicht als Touristen, sondern als Gäste.“
Fotos und Artikel bearbeitet von Electric-Trips